Nasennebenhöhlen freibekommen

Nicht selten endet ein zunächst harmlos wirkender Schnupfen mit einer Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), bei der das freie Durchatmen kaum mehr möglich ist. Die verstopften oder angeschwollenen Nebenhöhlen erzeugen zudem ein bisweilen unangenehmes Druckgefühl. Vor allem akute Nebenhöhlenentzündungen lassen sich dabei recht einfach mit Hausmitteln behandeln.

Kurz zusammengefasst

  • Die Nasennebenhöhlen können entweder durch angeschwollene Schleimhäute dicht sein, wie es bei Allergien häufig der Fall ist, oder durch die Bildung von Sekret im Rahmen eines Infekts.
  • Auch unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Erstere heilt von allein aus und lässt sich mit Hausmitteln gut bekämpfen.
  • Zur Beschleunigung des Heilungsprozesses bieten sich schleimlösende Präparate an. Auch Wärme, Tees und ätherische Öle fördern den Heilungsprozess.

Was sind die Nasennebenhöhlen?

Die Nasennebenhöhlen sitzen links und rechts von der Nase. Und auch die Stirnhöhlen, die oberhalb der Nasenwurzel über den Augenbrauen sitzen, sowie die Kieferhöhlen, das Siebenbein-Labyrinth und die Keilbeinhöhlen gehören zum Höhlensystem der Nasennebenhöhlen.

Die dort ansässigen Schleimzellen produzieren unerlässlich Sekret, das über die Flimmerhärchen abtransportiert wird – und dabei ganz nebenbei Schmutz, Staub und auch Krankheitserreger mitnimmt. Der Schleimfilm wird dann einfach über den Rachen entsorgt und über den Verdauungstrakt ausgeschieden.

Schwillt die Schleimhaut an – was häufig durch eine Allergie der Fall ist – oder bildet sich im Rahmen eines Infekts vermehrt Sekret, sind die Nebenhöhlen schnell „dicht“ und die Atmung durch die Nase fällt zunehmend schwer.

Verstopfte Nebenhöhlen durch Nasenspray

Menschen, die an einer Nasenspray-Sucht leiden, kennen das Problem verstopfter Nebenhöhlen allzu gut. Durch die dauerhafte Anwendung entsteht dabei ein Teufelskreis. Das Nasenspray sorgt für ein Abschwellen der Schleimhäute, wodurch sich die Atmung verbessert. Gleichzeitig trocknet das Nasenspray die Schleimhäute jedoch aus. Der Körper versucht deshalb, durch eine gesteigerte Durchblutung gegenzusteuern – was wiederum dazu führt, dass die Schleimhäute anschwellen. Der Konsument braucht dann das Nasenspray, um wieder frei atmen zu können, bevor sich der Kreislauf erneut in Gang setzt.

Achtung: Da die Nasenspraysucht bereits nach rund 7-10 Tagen beginnen kann, solltest du Nasenspray nie länger als eine Woche am Stück nutzen.

So erkennst du eine Sinusitis

Während bei einem Schnupfen meist nur die Nase läuft, erkennst du eine Sinusitis an einem Druckgefühl in der oberen Gesichtshälfte. Das Gefühl wird in der Regel noch stärker, wenn du den Kopf nach vorn beugst. Manchmal tritt das Gefühl auch nur einseitig auf.

Das Nasensekret ist dabei überwiegend zäh und eher gelblich-grün, der Geruchssinn eingeschränkt und die Nase permanent verstopft. Nicht selten reagiert der Körper mit Fieber auf die Bekämpfung der Nasennebenhöhlenentzündung.

Nasennebenhöhlen freibekommen mit Hausmitteln

Konventionelle Medikamente oder gar Antibiotika sind zur Behandlung bei einer Sinusitis größtenteils überflüssig. In der Regel reicht es aus, auf klassische Hausmittel und pflanzliche Präparate zu vertrauen, um die Abwehrkräfte zu stärken und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Inhalieren mit Kamille

Als äußerst effizient erweist sich immer wieder das klassische Inhalieren über einem Topf mit heißem Wasser. Dazu bringst du einfach Wasser zum Kochen und füllst es in eine Schüssel mit entzündungshemmenden Kamillenblüten. Diese sollten knapp die Oberfläche des Wassers bedecken.

Ist die Temperatur auf ein erträgliches Maß abgesunken, nimmst du ein 10-15-minütiges Dampfbad über dem Topf bzw. der Schüssel. Decke dazu einfach deinen Kopf mit einem Handtuch ab.

Damit der Dampf auch wirklich in die Nebenhöhlen vordringen kann, empfiehlt es sich, vor der Behandlung abschwellende Nasentropfen zu nutzen.

Viel trinken!

Das Sekret löst sich – ähnlich wie auch bei fest sitzendem Husten – am besten, wenn du viel trinkst. Am besten geeignet sind dafür Wasser oder auch Kräutertees wie Pfefferminz, Thymian, Eukalyptus oder Fenchel.

Pflanzenkombinationen aus Schlüsselblume, Holunder, Sauerampfer oder Eisenkraut lösen den Schleim, aber auch Kombinationen aus Meerrettichwurzeln und Kapuzinerkresse helfen, um die Bakterien in der Nase zu bekämpfen.

Weitere Hausmittel, um die Nasennebenhöhlen zu befreien

  • hohe Raumluftfeuchtigkeit (Raumbefeuchter, regelmäßiges Lüften)
  • Nasenspülungen mit Meer- oder Emsersalz
  • Vernebler mit Kochsalzlösung
  • ätherische Öle wie Tigerbalsam oder jaanisches Heilpflanzenöl
  • Wärmebehandlung mit Kirschkernkissen oder Rotlicht (10-20 Minuten)
  • schleimlösende Mittel auf Pflanzenbasis (z. B. Myrtol)
  • Akupunktur und -pressur (vor allem bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung)
  • homöopathische Mittel

Ferner regen Fußbäder die Durchblutung an. Fülle dazu eine Wanne mit warmem Wasser und bade die Füße darin für mindestens 10 Minuten. Förderlich ist dabei die Zugabe von Senfmehl, das die Durchblutung zusätzlich anregt.

Viele Personen berichten auch davon, dass der Verzicht auf Milch und andere Milchprodukte hilfreich sei, um eine Sinuitis zu heilen.

Arzneimittel für freie Nebenhöhlen

Reicht die Behandlung mit Hausmitteln nicht aus, helfen abschwellende Nasensprays meist weiter. Diese sollte man allerdings nicht länger als eine Woche und dann auch nur abends zu sich nehmen, um in der Nacht frei atmen zu können. In der Regel reicht die Wirkung für 6-8 Stunden aus, sodass ein erholsamer Schlaf sichergestellt ist.

Bei einem großen Druckgefühl, das unangenehm und mit Schmerzen verbunden ist, ist auch die Einnahme von Ibuprofen möglich. Das Medikament wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend zugleich. Allerdings kann das Arzneimittel Nebenwirkungen hervorrufen und sollte nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden. Gleiches gilt für Paracetamol.

Schleimlösende Präparate, die z. B. auf der Basis von Eukalyptusöl hergestellt werden, führen zu einem Abfließen des Sekrets und haben oft auch eine entzündungshemmende Wirkung.

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